Sind wir wirklich alle so doof?

 

Schön, dass du reinspringst hier bei mir in meinem Gedankenkosmos. 

 

Entschuldige die schroffe Fragestellung: "Sind wir wirklich alle so doof?" 

Die Frage drängt sich schlicht auf...

 

Chaotisch geht es zu, ich sag’ dir was. Da kannst du reden, mit wem du willst, alles und jeder läuft irgendwie taumelnd durch die Gegend, versucht den Tag zu “stemmen”, zu erledigen, was es zu erledigen gibt und was wir denken gemacht wurden, was wir erledigen wollen.

 

Dabei erledigen wir uns zusehends selbst.

 

Gestern hab ich mal wieder gepostet. Ein Bild von mir, welches mir schnell mal zwischendurch gelang, es gefiel mir, ich wollte es teilen und die Resonanz “dachte schon du wärst vom Erdboden verschluckt” hallerte schnell zurück!

 

Tja, was soll ich sagen! Ja voll! Der Erdboden war es jedoch nicht, sowas Ähnliches aber! 

Das Müssen war es! Dies und das, dort und da … Alles eilt, alles muss am besten heute beauftragt, gestern fertig sein. Morgen ist zu spät, weil vor einer Woche schon lächerlich lange war. Und heute auf der Stelle geht leider auch schlecht, weil das Jetzt schon wieder vorbei ist und somit ist es sowieso viel zu spät!

Mmmmm…. Wie vorzüglich das schmeckt. Nämlich gar nicht. Und dennoch fressen wir es und lassen uns von der “schneller, weiter, höher Peitsche” vorantreiben. Währenddessen paradoxerweise alles STEHT. 

 

Als kleine Selbstständige ist es ganz schön schwierig geworden, das große Ganze zu erkennen, was ja so eigentlich ultrawichtig wäre.

Sonst zieht das Leben stehend vorüber.

 

Gerade hab ich wieder mit einem Kollegen gesprochen- und hey… das ist zur äußersten Seltenheit geworden! Einfach mal kurz quatschen, sinnieren, piano ein Unterhaltungspäuschen einlegen. Also ja... er erzählte mir, dass es ihm nicht viel anders erging als mir, besonders in letzter Zeit....

 

Die letzten Monate hatte ich mich teilweise stromsparend in meiner Dunkelkammer versteckt. Nur der Computer lief und hinter mir stand niemand außer meiner Müssen-Idee, die mir ins Ohr plärrte: Mach schneller! Du musst dann auch noch dies und jenes liegt auch noch! Mach schneller, du musst nach Hause auch noch irgendwann und du musst den Gipfel des Wäscheberges erklimmen, selbstreinigendes Geschirr gibts auch noch nicht und ach du meine Güte, Körper und Zähne wollen auch geschrubbt werden. Dann “entspannt” ins Bett und sobald du die Augen schließt, klingelt komischerweise der Wecker schon wieder. Nächste Runde! Ab in die Dunkelkammer!

 

Eines Tages bekommst du dann eine Benachrichtigung, dass du all die hübschen Gulden, die du mühseligst aus dem Nichts gegossen hast, unter Schweiß und zerreißender Anspannung, jetzt bitte abliefern musst. In das schwarze nimmersatte Loch, liebevoll “Väterchen Staat” genannt.

Doch ja, so ist das nun mal. 

Es ist schon wichtig, dass die Hamster ordentlich am Rädchen drehen, sonst haben wir Blackout und das Höllenfeuer erlischt!

Dabei wäre es doch viel wichtiger aufzuhören mit diesem herumgezündel.

Der Feuerlöscher tät echt verdammt viel besser auf diese umschlagende drauf Hitze passen. 

 

Mit Freude hab ich kürzlich vernommen, dass ein Unternehmerkollege feierlich verkündet hat, er lässt sich nicht mehr fi…. ähm. hmhm.

Warte, ich finde eine schönere Formulierung…

 

Er lasse sich nicht mehr zwangsbeglücken vom System- er würde dieses Recht ab sofort exklusiv seiner schönen Frau vorbehalten. Und recht hat er. Ja eigentlich, ja eigentlich sollten, müssten wir alle die Beine hochlagern um in Richtung aufwärts schweben. 

 

Richtung luftige Höhenflüge zur Selbstverwirklichung. Nicht im ewig kreisenden Rad verweilen, um am Ende des Tages erschöpft umzufallen, um dabei festzustellen. Shit- es hat sich nicht viel erledigt, ich bin aber dennoch völlig … erledigt.

 

Steuern und Abgaben sind schon echt eine Wucht hier im äußerlich wunderschönen Österreich. Österreich ist ja mitunter eins der unternehmerfeindlichsten Gegenden. Wir werden wie Maschinen behandelt und müssen abwerfen, abwerfen, abwerfen. Zeitgleich will man die Maschinen so früh als möglich sterben sehen. Doch kaputte Maschinen werden ja “in Maschinenpension” geschickt. Das kostet! Das will so gut es geht vermieden werden! Besser, die ausrangierten Maschinen können schleunigst entsorgt werden. 

 

Sie (wer auch immer DIE sind) wollen ja, dass wir uns selbst hinrichten. Und doof wie wir sind, tun wir das auch.

Das “Verantwortungsgefühl” sitzt bei vielen tief verankert. Nun ja, doch das sudern und sinnieren hilft halt auch nicht weiter.

Es gibt nur eine Sache, die wir tun könnten, damit es für uns selbst GUT sein kann.

 

Und das ist: Tun wir es! Lassen wir es!

 

Zumindest bis zu einem angenehmen Grad? 

Wenn wir uns schon den freien Fall (noch) nicht ganz zutrauen?

 

“Sie” nehmen uns alles weg? Verderben uns die Laune?

Ja tun sie. 

Dann? 

Schauen wir halt, dass wir nicht allzuviel haben müssen. 

 

Wir dürften ja genauso gut erkennen, dass wir nichts brauchen, dann bräuchte es all das Gerenne auch nicht. Und würden wir mal zu ruhigen Sinnen kommen, was wir wirklich wollen wollen, dann könnten wir auch gezielt steuern. 

Das macht dann auch Spaß und schmiert die Kreativität.

 

Denn das ist es - wäre es ja. Die zeitliche Ressource einfach zu beanspruchen, die notwendig wäre um herauszufinden: Was gefällt mir denn tatsächlich. Woran hab ich so ganz echt und ganz ICH SELBST Spaß? Ohne, Berieselung der topmodernen Manipulations-Medien, die mir das freundlicherweise abnehmen wollen. 

Ich wüsst es schon selbst- DANKE! Diese “Unterstützung” ist gar nicht nötig- sie entmachtet und macht plemplem. 

 

Wir alle sind unglaublich vermögend. Im Sinne von: Wir vermögen zu entscheiden.

 

Vermögen - im Sinne von materiellem Vermögensaufbau (Geld, Kohle, Schotter, Kies, Moneten…)- macht schon Sinn in einer Welt wie dieser. Doch ganz sicher ist es möglich, diesen Aufbau mühelos zu gestalten. Der Weg ändert sich- das Ziel bleibt dann selbiges, mit dem Unterschied, dass das Ziel sich plötzlich zeigt, weil wir es nicht mehr jagen, sondern es uns FINDEN KANN.

 

Um Vermögen im Außen zu realisieren, kann man einerseits im Außen danach trachten und rennen bis alle Gelenke zerbrechen, ooooder man setzt sich hin, schaut nach Innen und überlegt mal ganz genau: WAS VERMAG ich denn? Was liebe ich wirklich, was erfüllt mich ganz wirklich spürbar? Dann kann man vermögen, es zu tun. Und wenn man wahrhaftig liebt, was man tut, muss das durch die Decke gehen. Das war schon immer so.

 

Ich bin überzeugt, würden wir die Beine stiller halten, wenns sein muss, Ruhe erzwingen, dann kämen wir weg von jeglicher Zwangsbeglückung, vollendet in die Beglückung unserer selbst. Wir hätten Hände wieder frei, die Beine ausgeruht. Wir könnten uns gemütlich bewegen und begreifen, dass wir ergreifen können, was sich gut anfühlt. Anstelle uns ständig zu verbrennen.

 

 

Das musizieren und kreativ sein zum Beispiel- jetzt nur für mich persönlich gesprochen.

Das war immer schon DAS, was mich gefesselt hat, seitdem ich auf diesem Planeten “gelandet” war.

Es gab außer Musik machen, tanzen, performen und gestalten nichts, was ich gern “gespielt” hab. Ich war mir dessen vom ersten “bewussten” Gedanken bewusst. Hatte nichts anderes im Sinn. Habs verfolgt und geliebt. Das Schlagzeug war mein liebstes Spielzeug und die Gitarre, das Keyboard, der Musiksaal in der Musikhauptschule mein Eldorado. Doch dann kam “diese Welt” dazwischen. Und du musst, und du sollst, und du kannst nicht. Ich dachte, ich müsse das alles aus der Hand geben, um was anderes zu tun. Ich könnte ja eh in meiner “Freizeit” danach greifen. Doch ziemlich schnell hatte der Alltagsteufel alles verkohlt. Über 20 Jahre vergingen bis ich es wagte, das verkohlte Zeug nochmal aufzusuchen, um zu sehen, ob es denn tatsächlich “hinüber” ist. 

Unglaublicherweise funkelte es und der Übersinn schickte mir Menschen, die plötzlich sagten “Greif hin! Das geht!” Mittlerweile kann ich wieder spielen. Und mit jedem Mal proben, mit meiner Band klopfe ich mehr von dem verrußten Zeug ab. 

DAS tut gut Leute, unfassbar.

 

Es ist egal, ob das gut ist, was ich da so mache, ob wir damit “Erfolg” haben oder “was reißen”. Es geht um ganz was anderes.

Denn wenn wir tun, was wir lieben, dann sind wir wie ausgewechselt im höchstgradig guten Sinn. Wir werden wieder wir selbst. 

Das schlägt Wellen! Und darum gehts. 

Wir sind gut drauf, energiegeladen und fröhlich. Gehen wir dann so hinaus, dann begegnen wir uns auf einem völlig anderen Level.

Wir sind dann ansteckend motiviert und ziehen andere mit! 

 

Mir stinkt das zunehmend, dass wir/ oder so viele kaum mehr Zeit finden zu tun, was wir lieben. Vom getrieben Sein des Alltags fehlt uns oft die Kraft auf uns selbst zu achtzugeben. Und nur das würde uns jedoch beflügeln, motivieren. Das Leben ist einfach zu schön, um es aus der Hand gleiten zu lassen. Zu schade für das ewige Abgerackere ohne lustige Flausen und Unsinnigkeiten.

 

Wir müssen ja nur daran denken, wieviel Spaß uns Kindern das “Unsinn” machen bereitet hat. Das ist und war nicht nur früher so, das ist auch JETZT noch so. Umso mehr Unsinn wir im Kopf haben, umso mehr Sinn ergibt das. Das ist völlig logisch. Wir brauchen mehr von dem Stoff, der nicht stofflich ist. Echt jetzt. Und deshalb, lassen wir das marode System vielleicht ein bisschen mehr “in Ruhe”, hören wir auf es ständig zu überfüttern, dann haben wir vielleicht weniger, aber wir SIND VIEL MEHR! 

 

Wenn dir der Gedanke gefällt, dann bist du jetzt ganz nah dran ultrapromtes Glück zu erfahren. Dafür darfst du jetzt entscheiden, ob du es nicht einfach mal wieder probieren möchtest. JETZT zum Beispiel. Alles liegen lassen und irgendwas tun, was gerade gar nicht “rein” passt. Schreib mal wieder eine Nachricht an deine vernachlässigten Freunde, dreh die Musik laut und tanz einfach mal. Zieh eine Grimasse vor dem Spiegel oder knuddel anlasslos deine Liebsten wie verrückt. Dekoriere deinen Mittagsteller kreativ oder iss mal was ganz anderes als sonst, mach eine Shampoofrisur unter der Dusche, dreh Pirouetten während des Einkaufs… egal was. Alles geht- außer gewöhnlich.

 

In diesem Sinne: NEIN, WIR sind nicht doof. Das was mit uns gemacht wird ist doof. Das müssen wir nur erkennen und dann können wir feiern, dass wir sind und alles.... VERMÖGEN, wenn wir nur wollen.

 

Alles Liebe, Lola